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Plötzlich Chef – Warum die ersten 100 Tage über Erfolg oder Scheitern entscheiden

Der Moment, in dem man die erste Führungsrolle übernimmt, fühlt sich oft wie ein Durchbruch an. Endlich Anerkennung für die harte Arbeit, endlich die Chance, etwas zu gestalten. Gleichzeitig ist es ein Sprung ins kalte Wasser. Gestern noch Kollegin oder Kollege, heute Chef oder Chefin. Viele unterschätzen, wie herausfordernd diese ersten Wochen und Monate sind. Tatsächlich entscheidet sich hier, ob man langfristig Vertrauen gewinnt oder ob Zweifel, Unsicherheit und Konflikte die eigene Autorität untergraben.


"Die ersten 100 Tage sind wie eine Ausfahrt auf bewegter See: Wer sein Steuer kennt, erreicht den Hafen!"
"Die ersten 100 Tage sind wie eine Ausfahrt auf bewegter See: Wer sein Steuer kennt, erreicht den Hafen!"


Die Unsichtbare Zerreißprobe

Typische Stolperfallen und wie man sie vermeidet

Klarheit durch Coaching: Den eigenen Führunsstil entwickeln



Die unsichtbare Zerreißprobe


Die ersten 100 Tage sind oft kein Sprint, sondern ein permanentes Balancieren. Auf der einen Seite steht das Team, das einen lange als Kollegin oder Kollegen erlebt hat. Auf der anderen Seite die Geschäftsleitung, die klare Führung, Ergebnisse und manchmal sogar schnelle Veränderungen erwartet. Dazwischen die eigene Unsicherheit: „Kann ich das überhaupt?“


Viele frisch gebackene Führungskräfte erleben eine Art Zerreißprobe. Einerseits möchten sie die Nähe zum Team nicht verlieren, andererseits wissen sie, dass Distanz notwendig ist, um ernst genommen zu werden. Genau diese Spannung macht die ersten Monate so herausfordernd.


Coaching unterstützt hier, indem es einen neutralen Raum schafft. In diesem Raum darf die Unsicherheit ausgesprochen werden – ohne Angst vor Bewertung. Gemeinsam können wir beleuchten, welche Erwartungen realistisch sind, welche eher Projektionen darstellen und wie man eine Führungsrolle findet, die zu den eigenen Werten passt. Denn Führung ist kein starrer Anzug, sondern etwas, das man sich anpasst.


Typische Stolperfallen und wie man sie vermeidet


In der Praxis sind es oft die gleichen Muster, die jungen Führungskräften das Leben schwer machen. Manche wollen „Kumpel“ bleiben und vermeiden unangenehme Entscheidungen. Das Team freut sich kurzfristig, langfristig leidet aber die Klarheit. Andere schlagen sofort einen harten Ton an, um Autorität zu zeigen. Auch das ist nachvollziehbar, aber es zerstört schnell Vertrauen.


Ein weiteres Risiko liegt in der operativen Überforderung. Viele glauben, weiterhin alles selbst machen zu müssen, weil „es schneller geht“. Damit nehmen sie dem Team Entwicklungsmöglichkeiten und laden sich selbst zu viel auf.


Im Coaching analysieren wir solche Muster. Dabei geht es nicht um Schuld, sondern um Bewusstsein. Ein Coachee sagte mir einmal: „Ich wollte es allen recht machen, aber eigentlich war ich damit niemandem gerecht ...am wenigsten mir selbst.“ Diese Erkenntnis ist der erste Schritt.


Praktisch hilfreich ist es, bewusst Prioritäten zu setzen. Was ist in den ersten 100 Tagen wirklich entscheidend? Wo möchte ich ein sichtbares Zeichen setzen, wo reicht es, zuzuhören und zu beobachten? Coaching unterstützt, diese Fragen klar zu beantworten und aus dem reaktiven Modus in einen aktiven zu kommen.



Klarheit durch Coaching: Den eigenen Führungsstil entwickeln


Führung ist nicht gleich Führung. Jeder Mensch bringt eigene Stärken, Werte und Erfahrungen mit. Die ersten 100 Tage sind deshalb nicht nur ein Test, sondern eine Einladung, den eigenen Stil zu entwickeln.


Im Coaching arbeite ich oft mit dem LINC Personality Profiler, einem wissenschaftlich fundierten Tool, das Persönlichkeitsmerkmale, Motive und Kompetenzen sichtbar macht. Viele Coachees erleben hier ein Aha-Erlebnis: „Jetzt verstehe ich, warum ich immer so handle und wie ich das bewusster gestalten kann.“


Aus dieser Selbstkenntnis entsteht Handlungssicherheit. Wer sich seiner eigenen Stärken bewusst ist, kann sie gezielt einsetzen. Wer die eigenen blinden Flecken kennt, kann bewusst an ihnen arbeiten. Und wer versteht, welche Werte wirklich wichtig sind, kann diese auch in Führungssituationen vertreten.


Coaching bedeutet nicht, eine „Schablone“ für Führung zu lernen. Es bedeutet, die eigene Art zu führen zu entdecken und bewusst zu kultivieren. Dadurch wirkt man authentisch – und genau das schafft Vertrauen im Team.



Fazit: Die ersten 100 Tage bewusst gestalten


Plötzlich Chef zu sein, ist eine Herausforderung, die man nicht unterschätzen sollte. Die ersten 100 Tage entscheiden nicht alles, aber sie setzen die Weichen. Wer in dieser Phase Klarheit über sich selbst, seine Rolle und seine Prioritäten gewinnt, hat eine stabile Grundlage für langfristigen Erfolg.


Coaching ist dabei kein Luxus, sondern eine wirksame Unterstützung. Es bietet einen neutralen Raum, um Unsicherheit zu reflektieren, Muster zu erkennen und den eigenen Führungsstil bewusst zu entwickeln. Viele, die diesen Weg gegangen sind, berichten, dass sie dadurch schneller Vertrauen gewonnen, Konflikte klarer angesprochen und ihre neue Rolle souveräner ausgefüllt haben.


Die gute Nachricht: Niemand muss diese Phase allein durchstehen. Coaching macht den Unterschied – zwischen „irgendwie überleben“ und „bewusst gestalten“.

 
 
 

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